Gesucht wurde: Schmuckeremit m/w/d
Für das künstlerische Projekt “Der Schmuckeremit im Edelsteingarten” suchte das Projektteam professionelle Künstler*innen/ Performer*innen, die einen Vorschlag für eine eigenständige performative Intervention in der Pulheimer Eigenheimsiedlung Edelsteingarten entwickeln. Hierfür wurde eine Anzeige geschaltet im Kunstforum Ausgabe 282.
Sieben Performer*innen wurden zu einem Präsentationstag am 27.August 2022 eingeladen, an dem sie ihre Vorschläge in der Siedlung präsentierten. Die Teilnahme wurde honoriert. Einer der Vorschläge wurde von einer Jury aus Expert*innen und Bewohner*innen ausgewählt und kann in einer zweiten Runde ausgearbeitet und vor Ort realisiert werden. Zeitraum, und Dauer des zweiten Einsatzes werden mit dem/der Performer*in abgestimmt. Hintergrund Die historischen Schmuckeremiten wurden von den Besitzer*innen der englischen Landschaftsparks über Stellenausschreibungen angeworben. Die Auftraggeber waren „vielbeschäftige CEOs, die sich dazu entschieden haben, die besinnliche Seite ihrer Persönlichkeit outzusourcen" (Gordon Campbell). Der Schmuckeremit performte stellvertretend für seinen reichen und vielbeschäftigten Auftraggeber Eigenschaften, Handlungen und Interaktionen, die der Auftraggeber nicht ausleben konnte und evozierte Gefühle, dessen der Auftraggeber bedurfte. Er fügte sich in das landschaftliche Gesamt-Setting ein und komplettierte es mit seiner Performance. Fragestellung Wir folgen dem historischen Vorgehen der Annoncierung und fordern die Bewerber*innen auf, eine stimmige Adaption der Figur zu entwickeln, mit der sie auf die Situation der Eigenheimsiedlung und auf den hier gegebenen Raum reagieren. Welche ästhetischen und sozialen Bezüge, welche Raumnutzungsmuster greift er*sie auf? Wie kann er*sie das Landschaftsbild komplementieren bzw. schlüssig in den Edelsteingarten intervenieren? Welche nicht gelebten oder unerfüllten Sehnsüchte und Gefühle kann der*die Schmuckeremit*in im Edelsteingarten verkörpern? Der Vorschlag sollte eine aktuelle Antwort formulieren und weniger das Handlungsfeld des historischen Schmuckeremiten abbilden. Die Performer*innen sollen nicht die Gesamtheit der sozialen und ästhetischen Phänomene abbilden oder bearbeiten, sondern Teilaspekte des Gegebenen für die eigene Intervention nutzen